Kartons statt Plastik Gastronomie

Kartons statt Plastik: Wie Gastronomiebetriebe durch umweltfreundliche Verpackungen punkten können

Gastronomische Betriebe haben ein erhebliches Aufkommen an Verpackungen. Aus hygienischen Gründen sind bestimmte Verpackungen vorgeschrieben, aus wirtschaftlichen Gründen platzsparende bevorzugt. Verantwortungsbewusstsein für den Klimaschutz bedeutet auch, mit Verpackungen besser zu haushalten, also nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch weniger und nachhaltig zu verpacken.

Statistisch steigendes Verpackungsaufkommen im Vergleich zu den 1990er Jahren

Insgesamt verbrauchten Privathaushalte und gastronomische Betriebe in Deutschland im Jahr 1991 stolze 7.650 Kilogramm Verpackungen pro Kopf. Seitdem ist bis zum Jahr 2020 eine Verbrauchssteigerung aller Effekte nach Konsumniveau auf 8678,1 Kilogramm pro Kopf zu verzeichnen, davon ein positiv zu bewertender Anteil an Mehrwegverpackungen, Glas und Edelstahl im Vergleich zu Plastikverpackungen.

Fünf Tipps für umweltfreundliche Verpackungen in der Gastronomie

Gastronomische Betriebe müssen strenge Hygienevorschriften beachten. Bei der Bevorratung, Zubereitung und Auslieferung von Speisen und Getränken helfen diese fünf Tipps dabei, nicht nur umweltfreundlichere Verpackungen, sondern weniger davon in nachhaltiger Verwendbarkeit zu verwenden und anzubieten:

Tipp Eins: Vorratshaltung in Kartons statt Plastikboxen

Kartons eignen sich zur Anlieferung und Auslieferung von trockenen Lebensmitteln zur Kurzzeitlagerung zwischen plus vier und plus 15 °C. Für die Kurzzeitlagerung oder das Verpacken zum Mitschicken ist simpler Karton aus Wellpappe ausreichend fest und hygienisch. Mit regionalen Lieferanten kann als Alternative die Anlieferung in Rückgabeverpackungen (Mehrwegprinzip) abgesprochen werden.

Tipp Zwei: Angebotsbehälter von Plastik auf Glas oder Edelstahl umstellen

Glas und Edelstahl sind hygienisch, allerdings in der Anschaffung teurer als Plastik. Die Anschaffung lohnt sich für Gastronomen dennoch durch lange Verwendbarkeit der Behälter und weniger Verpackungsmüll, einschließlich der damit verbundenen Entsorgungskosten. Glas und Edelstahl eignen sich außer für die Speiseausgabe auch zum vakuumierten sous vide Garen und für das Warmhalten auf Buffets und im Catering.

Tipp Drei: Mehrwegkreislauf für Kunden anbieten

Mitdenken zum Mitnehmen bei Verpackungen verlangen der Gastronomie inzwischen neue Gesetze ab. Besser als Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen sind Angebote, Speisen und Lebensmittel in mitgebrachten Behältern der Kunden zu verpacken. Die Resonanz in derzeit wenigen Mustergaststätten ist bereits hoch.

Tipp Vier: Verpackungen in der Lieferkette reduzieren

Gastronomen können viele Lebensmittel gut in Großverpackungen einkaufen und lagern. Frische Lieferungen für die sofortige Verarbeitung können bei entsprechender Taupunkt- und Hygienekontrolle durchaus von der Lieferverpackung ohne weitere Hülle in der Küche für das Tagesgeschäft angenommen werden. Immerhin müssen auch verbrauchte Kartonverpackungen recycelt werden, was bei mehr Verpackung auch mehr Energieaufwand bedeutet.

Tipp Fünf: Verpackungsmüll durch Mengenkalkulation reduzieren

Sicherlich ist genaues Kalkulieren im Tagesgeschäft eines Restaurants nur pi mal Daumen möglich. Für regelmäßige Verbrauchslebensmittel kann nach bisherigem Verbrauch allerdings gut eine sowohl platzsparende also auch nachhaltige Verpackung im Voraus geplant werden. Für diese präzisere Kalkulation stehen inzwischen hilfreiche Software-Tools zur Verfügung.

Fazit:

Umweltfreundliche Verpackungen können mehrfach verwendet und nach endgültigem Verschleiß recycelt werden. Karton in der Gastronomie ist ein gutes, stabiles, hygienisches und platzsparendes Material, wenngleich eher für das Verschicken oder Mitschicken von Menüs geeignet. Auch Alternativen zu Plastik wie Glas und Edelstahl sollten sparsam eingesetzt werden, um den Energieverbrauch sowohl bei der Erstherstellung als auch bei der Wiederaufbereitung zu reduzieren.

 

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