Geflügelwirtschaft verurteilt Brandanschlag auf Hähnchenmaststall

„Müssen wir Landwirte jetzt in Angst und Schrecken leben?“

Berlin (ots) – Aufs Schärfste verurteilt der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) den Brandanschlag auf den Neubau eines Hähnchenmaststalls im niedersächsischen Schnega im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Offenbar in der Nacht zum vergangenen Montag hatten derzeit noch unbekannte Täter an mehreren Stellen des Gebäudes Feuer gelegt und so einen Sachschaden von rund 50.000 Euro verursacht. „Ich bin entsetzt, fassungslos und wütend“, reagiert Rainer Wendt als Präsident des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) und Vizepräsident des ZDG auf die Brandstiftung, die nach Einschätzung der Polizei politisch motiviert ist. „Hier sind Kriminelle am Werk, das hat mit demokratischer Auseinandersetzung nichts mehr zu tun“, verurteilt Wendt das Geschehen. Er fragt: „Müssen wir Landwirte jetzt in Angst und Schrecken leben?“

Der Brandanschlag von Schnega ist nicht der erste kriminelle Akt gegen deutsche Geflügelhalter: Im Sommer 2010 war ein Stallneubau in Sprötze im Landkreis Harburg in Flammen aufgegangen, im Oktober 2010 und im Juli 2011 wurden Brandanschläge auf Hähnchenmastanlagen im Landkreis Peine verübt. „Der Brandanschlag muss jetzt schnell und umfassend aufgeklärt werden“, fordert Rainer Wendt. „Wir produzieren nach Recht und Gesetz ein hochwertiges Lebensmittel – es kann nicht sein, dass wir Landwirte zum Freiwild für Kriminelle werden.“ Auch die Politik müsse sich ohne Wenn und Aber hinter die Geflügelwirtschaft stellen: „In einer solchen Situation muss sich auch Agrarexperte Christian Meyer als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Niedersächsischen Landtag unmissverständlich als Gegner derartiger Anschläge positionieren“, fordert Rainer Wendt ein klares Signal des bekennenden Gegners von Hähnchenmastanlagen. „Es darf nicht hingenommen werden, dass kriminelle Übergriffe als Kavaliersdelikte abgetan werden.“

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