Arbeit, von der man auch wirklich leben kann, ist in zurzeit in aller Munde. Immer mehr Menschen arbeiten für Zeitarbeitsfirmen, immer weniger Menschen dagegen haben das Glück, ihr Arbeitsleben bei angemessener Bezahlung bei nur einem Unternehmen zu verbringen. Es gibt Branchen, die von unzureichender Entlohnung und schlechten Arbeitsbedingungen besonders betroffen sind. Hierzu gehören die Getränkebranche und viele Bereiche der Lebensmittelbranche, beispielsweise die Bereiche Süßwaren und Dauerbackwaren. Auch in der Gastronomie, in Hotels, Cafés und Restaurants, aber auch Kantinen, arbeiten zahlreiche Angestellte bei schlechter Bezahlung und unter schwierigen Bedingungen. Das gilt für das Service-Personal ebenso wie für die Köche. Ein interessantes Video zum gesetzlichen Mindestlohn und den Arbeitsbedingungen in der Gastronomie findet sich auf Youtube. Hier werden der Arbeitsalltag und die Arbeitsumstände eines Kochs veranschaulicht und viele, die ebenfalls in der Gastronomie arbeiten, werden sich im Alltag des Kochs „Micha“ wiederfinden.
Zwar ist Deutschland nach wie vor Export-Weltmeister, doch die Früchte dafür werden nur selten in angemessener Art und Weise von den Arbeitnehmern geerntet. Haben 22 von 28 EU-Staaten bereits heute einen gesetzlichen Mindestlohn, ist Deutschland von einem flächendeckenden Mindestlohn nach wie vor zu weit entfernt. Und das muss sich ändern. Die NGG, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, startete deshalb zusammen mit der Dienstleistungsgesellschaft Ver.di nun die Kampagne „Mindestlohn Jetzt!“.
Die Aktion „Mindestlohn Jetzt!“ fordert mit einer „Call-To-Action“ Arbeitnehmer auf, Gewerkschaftsmitglied zu werden. Neben der Mitwirkung an verbesserten Arbeitsbedingungen können die neuen Gewerkschaftsmitglieder von ngg und Ver.di Konzertkarten gewinnen – zum Beispiel von Placebo, Arctic Monkeys und Deep Purple. Wer die Aktion „Mindestlohn Jetzt!“ unterstützt, trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dass sich die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer der Lebensmittel- und Gastronomiebranche entscheidend verbessern können und ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden kann. Nur, wenn genügend Menschen bereit sind, sich für eine gerechtere Zukunft einzusetzen, kann dieser auch ein Weg geebnet werden. Als Gewerkschaftsmitglied wird jeder zu einem wichtigen Glied in der Kette und bezieht gleichzeitig Stellung in einer der zentralen Fragen am deutschen Arbeitsmarkt.