GELITA Symposium 2015: Produktentwicklung für Querdenker

Internationale Lebensmittelindustrie tagt in Heidelberg

GELITA Symposium 2015: Produktentwicklung für Querdenker

Das GELITA Symposium 2015: die internationale Lebensmittelindustrie zu Gast in Heidelberg. (Bildquelle: GELITA/Heiter)

Einen Kaffee trinken, der das Gedächtnis verbessert? Einen Smoothie genießen, der die Haut strafft oder Bonbons lutschen, die sie nach Rosen duften lassen? – Lebensmittel können heute mehrere Funktionen erfüllen. Die Entwicklung solcher Crossover-Lösungen stand im Fokus des zweiten GELITA Lebensmittel Symposium, das am 10. und 11. Juni in Heidelberg stattfand.

Über den Tellerrand zu blicken, Trends aufzuspüren und sich im Team auszutauschen – das sind laut Christiane Friedemann vom Zukunftsinstitut die Zutaten, aus denen Crossover-Lösungen entstehen. Das Thema des zweiten GELITA Kundensymposium lockte Vertreter führender Lebensmittelhersteller aus aller Welt nach Heidelberg. Zwei Tage lang haben sie sich über Markttrends und Crossover-Lösungen bei Produktinnovationen informiert und ihre Erfahrungen mit wissenschaftlichen Experten diskutiert.

Lebensmittel sind die neue Medizin
Verbraucher wünschen sich fit, attraktiv und leistungsfähig zu sein. Der Markt für sogenannte Nutraceuticals, Lebensmittel, die einen wissenschaftlich nachgewiesenen gesundheitlichen Zusatznutzen besitzen, ist von 2011 bis 2014 um 26 Prozent gewachsen. Dies zeigte Dr. Melanie Felgate vom Marktforschungsinstitut Datamonitor auf dem GELITA Symposium. Ihr Fazit: Verbraucher ziehen Lebensmittel, die die Gesundheit fördern, Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln vor. Auch der Trend zur Selbstmedikation eröffnet Lebensmittelprodukten mit gesundheitlichem Zusatznutzen große Chancen, wie Dr. Annemarie Dengler vom Arzneimittelentwickler RED OTC Development GmbH feststellt. Allerdings gelten für diese auch strenge gesetzliche Vorgaben, die die Hersteller vor neue Herausforderungen stellen.

Süß, ja bitte, aber ohne Zucker
Dr. Jürgen Eck von B.R.A.I.N., Europas führendem Unternehmen der industriellen Biotechnologie, sieht großes Potenzial darin, Alternativen zu Zucker und Zuckeraustauschstoffen zu entwickeln, die die Geschmacksrezeptoren der Zunge für „süß“ ansprechen. Sie könnten zum Beispiel in Erfrischungsgetränken zum Einsatz kommen.

Das Auge isst mit, und die Nase und das Ohr, …
Erfolgreich sind vor allem Produkte, die die bewussten und unbewussten Erwartungen der Konsumenten treffen und alle menschlichen Sinne ansprechen. Zum Beispiel haben nicht nur Geschmack, Farbe, Konsistenz und Geruch einen Einfluss darauf, wie ein Produkt wahrgenommen wird, sondern auch seine Form. Eine Schokoladenkugel wird beispielsweise süßer empfunden als eine Schokoladentafel. Das betonte Prof. Charles Spence von der University of Oxford, Autor des Buches „The perfect Meal“ (Das perfekte Essen).

Kollagenproteine machens möglich, neue Ideen für interessante Geschäftsfelder
Entscheidende „Bausteine“ in der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensmittel sind Gelatine oder Kollagenpeptide wie Dr. Margarethe Plotkowiak und Dr. Stephan Hausmanns von GELITA aufzeigten. Durch ihre Fähigkeit Wasser zu binden ermöglicht Gelatine zum Beispiel die Herstellung von Produkten ohne Fett oder Zucker – ohne geschmackliche oder andere sensorischen Einbußen. Mithilfe von Gelatine können Produkte zudem mit Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen oder Kollagenpeptiden angereichert werden.

Kollagenpeptide regen die Produktion von Kollagen im Bindegewebe, im Knorpelgewebe und in den Knochen an und sorgen so für strahlende Haut, gesunde Gelenke und starke Knochen. Sie dienen auch dem Gewichtsmanagement. So können Kollagenpeptide dazu beitragen, Brücken zwischen Produktkategorien zu schlagen: zwischen Lebensmittel und Pharmaprodukten beispielsweise oder Lebensmittel und Kosmetik – beides vielversprechende neue Ansätze in der Produktentwicklung.

Crossover-Innovationen zum Sehen, Fühlen, Schmecken
Auf dem Symposium hatten die Teilnehmer die Chance, die jüngsten GELITA-Innovationen zu kosten: einen Waldbeersmoothie für straffe Haut, Zuckerwatte ohne Zucker, Chips aus reinem Protein, ganz ohne Fett und Kohlenhydrate, Milch am Stiel sowie Joghurt, der sich aufschlagen lässt wie Sahne. Dieser Food Market rundete als „Sahnehäubchen“ das Symposium ab. Oliver Wolf, Veranstaltungsleiter von GELITA, resümierte: „Das GELITA Symposium hat sich als Plattform zum Austausch mit internationalen Kollegen über innovative Konzepte in der Lebensmittelindustrie etabliert.“

Die GELITA Gruppe stellt als Weltmarktführer in 21 Werken auf allen Kontinenten Kollagenproteine her. Dies sind insbesondere Gelatinen für die Herstellung von Lebensmitteln, pharmazeutische Produkte und technische Anwendungen sowie Kollagenpeptide für die Herstellung von Produkten gegen Gelenkbeschwerden, zur Gewichtsreduktion und für die Kosmetik. Die Konzernverwaltung der GELITA Gruppe befindet sich in Eberbach, Deutschland. 2014 hat die Firmengruppe mit mehr als 2.500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 656 Millionen Euro realisiert und damit ihre führende Position im Weltmarkt gefestigt. GELITA ist ein aktives Fördermitglied der Metropolregion Rhein-Neckar.

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