Gefährdet die Digitalisierung in KMU auch Arbeitsplätze im Bereich der Gastronomie?

Im Zuge der unter dem Stichwort Industrie 4.0 bekannten technischen Revolution im neuen Jahrtausend werden immer mehr Produktionsabläufe von intelligenten Maschinen ausgeführt. Diese vermehrte Digitalisierung von Prozessen erfasst zunehmend auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Ist diese Entwicklung ein Segen oder gefährdet sie eine zunehmende Anzahl von Arbeitsplätzen?

 

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Der aktuelle Stand der Digitalisierung in Deutschland

Obwohl Deutschland traditionell als ein wichtiger Vorreiter in der Entwicklung neuster Technologien gilt, ist die Digitalisierung in KMU hierzulande weniger fortgeschritten als in vielen anderen Ländern. Als Spitzenreiter im Bereich der Digitalisierung gilt mit einem Indexwert von 69,5 Prozent Finnland. Dahingegen belegt Deutschland mit einem Digitalisierungsgrad von lediglich 44,3 Prozent gerade einmal den 17. Platz.
Zu den größten Hürden für die Digitalisierung in deutschen KMU zählen die hierzulande besonders hohen Investitionskosten sowie die ebenfalls hohen Anforderungen in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit. Der Grad der Digitalisierung und die mögliche Gefährdung von Arbeitsplätzen in KMU variiert hierbei stark innerhalb der unterschiedlichen Branchen.

Welche Jobs sind durch die Digitalisierung gefährdet?

Schon heute können Computer viele administrative und organisatorische Tätigkeiten durchführen, die bis vor Kurzem noch von Menschen ausgeführt wurden. Dahingegen werden Menschen auch in der absehbaren Zukunft in allen Bereichen unersetzbar bleiben, wo der persönliche Kontakt und eine individuelle Beratung gefragt sind.
Deshalb werden beispielsweise Ärzte und Pfleger auch in Zukunft unersetzbar bleiben. Zugleich erhalten sie eine immer stärkere Unterstützung durch Gerätschaften und Maschinen, die eine frühzeitige Erkennung von Krankheiten ermöglichen.

Gefährden Roboter Jobs in der Gastronomie?

Im Bereich der Gastronomie kann in Bezug auf mögliche Jobverluste infolge der zunehmenden Digitalisierung in KMU eine weitest gehende Entwarnung ausgesprochen werden. Gerade professionelle Köche und Servicekräfte, wie Kellner/in und Servierer/in, in Restaurants und Bars bleiben auch im Zeitalter der Industrie 4.0 weiterhin unverzichtbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Job in der Gastronomie durch einen Roboter übernommen wird, beträgt gerade einmal 18,2 Prozent.
Allerdings könnten auch in der Gastronomie administrative Tätigkeiten, wie die Finanzkalkulation und Systempflege, zunehmend von Computern durchführt werden. Auch Kassierer/innen müssen damit rechnen, dass ihre Jobs immer häufiger durch automatisierte Zahlungssysteme ersetzt werden. Infolge der zunehmenden Konkurrenz durch Online-Lieferdienste, wird für Gastronomen außerdem eine gute Internetpräsenz mittels einer eigenen Website, Social-Media-Aktivitäten sowie über Online-Kundenbewertungen immer wichtiger.

 

 

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